Offen und ehrlich ist mir der
Kaffee-Verzicht am schwersten gefallen. Lange habe ich an dem “
Mythos” festgehalten, dass Kaffee gesund ist. Ich habe jeden Artikel gelesen, der mir dies immer wieder bewiesen hat. Ich habe all meinen Freunden von dem
Bulletproof Coffee erzählt, der beim Abnehmen hilft und auch noch richtig gesund ist.
Gluten, Laktose, Milchprodukte generell, Nachtschattengewächse habe ich alles im Namen der Gesundheit weggelassen. Aber Kaffee??
Und so habe ich weiterhin versucht, mich zu überzeugen, dass Kaffee doch gar nicht so schlimm sei und keinen Bezug zur Schilddrüse hat.
Dieses schwarze Gebräu. Die schwarze Medizin. Mein Guten-Morgen-Trunk.
Wenn du Kaffee oder Internetnutzung für zwei Wochen aufgeben müsstest, was würdest du wählen? Und wie sieht es mit der Wahr zwischen Kaffee oder Schokolade aus?
Tja, die Entscheidung wäre bei mir immer auf Kaffee gefallen. Ich hätte dann ja auch immer das Gefühl gehabt, etwas gutes für meine Gesundheit zu tun. Achtsamkeit und Zuckerverzicht.
Das war meine Meinung. Völlig süchtig und überzeugt von Kaffee. Dabei hat meine Kaffee-Liebe erst im November 2015 angefangen, als ich nichts ahnend mit einer Freundin in einem tollen Restaurant essen war. Sie bestellt wie üblich einen Espresso zum Dessert und da überkam mich plötzlich die Lust zu probieren. Kaffee hatte mir davor nie geschmeckt und ich habe diesen ganzen Hype nicht verstanden. Aber an diesen einem Abend war es um mich geschehen. Seitdem bin ich der größte Kaffee-Liebhaber. Es geht nichts über meinen morgendlichen Bulletproof-Coffee und nachmittäglichen Mandelmilch-Cappuccino.
Nun, Monate später, wurde aus dem ersten Verliebtsein absolute Abhängigkeit und Sucht. Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die für Ihren Kaffee “töten” würden und nichts über das Wundergebräu stellen würden, möchte ich dir die folgenden Informationen mitgeben. Es hat mich zum Nachdenken gebracht.
Vielleicht auch dich?
Die viel propagierten Vorteile des Kaffee-Konsums
Viele verlässliche Studien werden oft zitiert, wenn es um die Bestätigung geht, dass Kaffee reich an Antioxidantien und Polyphenole ist. Wie auch immer, können die exakt selben Mengen an Antioxidantien und Polyphonere auch in Obst und Gemüse gefunden werden. Und was in den vielen Studien verschweigen, dass Antioxidantien nur bei hoher Qualität der Kaffeebohnen und bestimmter Röstung gefunden werden können.
Zusätzlich finden sich Studien, dass Kaffee eine Rolle in der Vorbeugung gegen Krebs, Diabetes Typ 2 und Leberzirrhose spielt. Hier gibt es allerdings keine eindeutige Aussage und es bleibt genau zu hinterfragen.
Allerdings ist für mich der größte Vorteil am Kaffee, die damit verbundene Routine und diesem wunderbaren wohligen Gefühl, welches mich morgens bei der ersten Tasse durchströmt. Häufig ist dies eines der Lichtblicke, das mich aus dem Bett hüpfen lässt.
Und trotzdem, ist Kaffee nun für jedermann geeignet?
Nein, nicht wirklich. Denn jeder kann unterschiedlich auf Kaffee reagieren. Manche Menschen werden hibbelig und nervös, während andere wiederum sich für Stunden wach sind. Viele Kaffee-Trinker fühlen sich in den ersten beiden Stunden hervorragend und fit ( hauptsächlich auf den Dopamin-Anstieg zurückzuführen), allerdings kann danach das Energie-Level und die Aufmerksamkeit rapide absinken.
Kaffee wird in der ersten Phase der Leberentgiftung verstoffwechselt. Einige Personen, mit einem langsamen Stoffwechsel, tun sich manchmal schwerer, Kaffee im Körper zu verarbeiten. Dies zeigt sich dann entweder sofort in der Entstehung eines unangenehmem nervösen Gefühl oder verzögert in Schlafstörungen und Verdauungsbeschwerden.
Was ist nun so beunruhigend an dem Kaffee-Konsum?
Wenn du nun an Schilddrüsenproblemen, Hashimoto, Nebennierenschwäche, Schlaflosigkeit, Depression, Angst oder Hormonstörungen leidest, ist es wichtig sich der “dunklen Seite des Kaffees” bewusst zu sein. Nur so kannst du eine gute und ausgewogene Entscheidung bezüglich deines Kaffee-Konsums treffen.
So findest du hier nun die eher unbekannten und negativen Effekte von Kaffee:
1. Kaffee steigert deinen Blutzuckerspiegel
Coffein lässt nachweislich deinen Blutzuckerspiegel ansteigen. Dies ist insbesondere für Personen gefährlich, die an Unterzucker leiden. Unterzucker zeigt sich meist, wenn du hungrig bist und dich dann sehr unruhig, schlechtgelaunt, zittrig fühlst sowie dich nur schwer konzentrieren kannst. Blutzuckerschwankungen verursachen Insulinspitzen, die nicht nur die Nebennieren ermüden, sondern auch das ganze Immunsystem durcheinander bringen und schwächen. Dies ist natürlich insbesondere für uns Hashimoto Betroffene schlecht, denn solche Insulinspitzen sind sehr entzündungsfördernd.
2. Kaffee schadet deiner Figur
Aufgrund des oben beschriebenen Blutzuckeranstiegs benötigen wir eine schnelle Lösung, wenn der Blutzucker abfällt. Dies führt meist dazu, dass wir etwa 2 Stunden nach dem morgendlichen Kaffee besonders anfällig für Süßés oder kohlenhydratreiche Snacks sind. Dies ist natürlich nicht besonders förderlich für die Figur. Allerdings kann generell kein Fett verbrannt werden, solange der Körper Insulin ausschüttet. So landet das morgendliche Croissant sofort auf den Hüften, da der Körper mit dem Abbau des Insulins beschäftigt ist und jegliche weiter konsumierte Kalorien einfach nur einlagert.
3. Kaffee verstärkt deinen Reflux und schädigt deine Darmschleimhaut
Kaffee stimuliert die Freisetzung von Magensäure, um die Verdauung zu beschleunigen. So kann es zu Sodbrennen führen. Kaffee ist sehr säurehaltig und verursacht ein sehr schädliches Milieu in deinem Magen-Darm-Trakt.
Kaffee stimuliert auch die Bildung von Gallensäure und Verdauungsezyme, aufgrunddessen so viele Menschen die Toilette aufsuchen müssen).
Für jemanden mit einer gesunden Verdauung ist es kein Problem. Allerdings kann es für Betroffene einer Auto-Immunerkrankung weitere Schäden in der Darmschleimhaut (d.h. “Leahy-Gut-Syndrom”) verursachen.
4. Kaffee erschöpft die Nebennieren
Kaffee regt die Nebennieren an mehr Cortisol freizusetzen. Cortisol ist unser Stress-Hormon. Dies ist der Grund, warum wir das wunderbare, aber kurzlebige Gefühl eines Energiekicks erleben. Aber: Das Stresshormon Adrenalin erhöht bekanntlich den Herzschlag, steigert die Muskelfunktion und versetzt unseren Körper in die Lage, Gefahrensituationen besser zu meistern. Adrenalin hatte früher die Funktion, uns zu helfen, vor Raubtieren zu fliehen oder gegen sie anzukämpfen. Auch wenn wir Menschen heute eher selten gegen Raubtiere kämpfen müssen, schüttet unsere Nebenniere in Stresssituationen Adrenalin aus. Und Kaffee versetzt unseren Körper ebenso in eine Stresssituation.
Was einige von uns nicht realisieren, dass erschöpfte Nebennieren häufig ein Grund für Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Depressionen und Müdigkeit sind. Kaffee zu trinken, wenn die Nebennieren sowieso schon erschöpft sind, heizt das Feuer nur weiter an.
6. Kaffee verschlimmert PMS und Brustschmerzen
Es ist nachweislich belegt, dass Kaffee zu Östrogen-Dominanz beiträgt und so ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht. Dies führt dazu, dass wir zu viel Östrogen im Verhältnis zum Progesteron haben.
Die Folge von einer Östrogen-Dominanz sind PMS, Brustschmerzen, starke und schmerzhafte Perioden und ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
7. Kaffee verstärkt Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit Gluten und co.
50% der Betroffenen mit einer Gluten-Unverträglichkeit weisen auch weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit anderen Lebensmitteln wie Casein, Mais, Kaffee und so gut wie alle Getreidesorten, da deren Klebereiweiß eine ähnliche Struktur aufweist. So berichten zahlreiche Betroffene von einer ähnlichen Reaktion bei Kaffeekonsum wie wenn sie Gluten essen würden.
8. Kaffee beeinträchtigt die Umwandlung von T4 in T3 Schilddrüsenhormonen
Kaffee beeinträchtigt die Aufnahme von L-Thyroxin (die synthetischen Schilddrüsenhormonen), So ist es wichtig, dass Schilddrüsenpatienten ihren Hormonersatz mindestens eine (besser zwei) Stunden vor dem ersten Kaffee einnehmen sollten.
Zusätzlich ist es noch viel wichtiger zu wissen, dass Kaffee auch zusätzlich die Umwandlung von T4 zu T3 eingeschränkt wird, wenn eine Östrogendominanz (wie in Punkt 5 erwähnt) vorliegt.
9. Kaffee kann Fehlgeburten begünstigen
Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Frauen, die während ihrer Schwangerschaft Kaffee tranken, ein höheres Risiko für Fehlgeburten hatten.
Zusammenfassung
Nachdem ich alle diese Nachteile recherchiert habe, habe ich nun eine Entscheidung getroffen und verzichte in der Fastenzeit vollkommen auf Kaffee, schwarzen/grünen Tee oder andere koffeinhaltige Getränke. Ich bin gespannt.
Machst du mit?